Freitag, 14.02.2020
20:30 Uhr
Haberhaus BühneMit Rachel Matter + Mona Petri. Regie: Jordi Vilardaga
Präsentiert von «Schauwerk – Das andere Theater»
«Eines Tages sah sich Aurora Rodríguez veranlasst, ihre Tochter Hildegard zu töten». So beginnt diese auf einem wahren Fall basierende Geschichte, in der Täterin und Opfer von Anfang an bekannt sind.
Mit den Mitteln des dokumentarischen Theaters wird die Geschichte zweier aussergewöhnlicher Frauen erzählt, die bei der Umsetzung ihres Traumes von einer besseren Welt an die Schranken gesellschaftlicher Konventionen stossen und letztendlich an ihren eigenen Ansprüchen scheitern. Eine spröde, aber atemlos spannende Geschichte zum Thema Emanzipation und Manipulation. Ein Stoff, der eine irritierende Aktualität aufweist.
Aurora beschliesst, ein Kind in die Welt zu setzen, das befähigt sein soll, die Menschheit – vor allem die Frauen – zu befreien. Dabei geht sie ganz rational vor: sucht einen Mann, der bereit ist, nach erfolgter Zeugung zu verschwinden. Sie findet ihn, wird schwanger, übersiedelt nach Madrid und bringt 1914 das Mädchen Hildegart zur Welt. Von Anfang an kümmert sie sich intensiv um seine Erziehung. Mit vierzehn Jahren macht Hildegart das Abitur, mit siebzehn schliesst sie das Studium der Rechte ab. Als aktive Sozialistin und Gewerkschafterin greift sie ins politische Leben ein, als entschiedene Verfechterin der Rechte der Frau kämpft sie in Vorträgen und Büchern für deren Gleichberechtigung. Als sie scheinbar daran ist, die hohen von ihrer Mutter in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, kommt sie mit achtzehn Jahren durch deren Hand zu Tode.
Die Geschichte von Aurora und Hildegart Rodríguez ist historisch belegt. Gesicherte Fakten gibt es in grosser Anzahl. Der Fall wurde mehrfach und zu verschiedenen Zeiten dokumentarisch behandelt. Nicht zuletzt existieren mehr als ein Dutzend Bücher und Broschüren, sowie unzählige Zeitungsartikel von Hildegart selbst verfasst. Jordi Vilardaga und die Schauspielerinnen Rachel Matter und Mona Petri gestalten in dieser Inszenierung aus authentischem Material, das sie über weite Strecken unverändert wiedergeben, eine fiktionale Kunstform.
Eintritt Fr. 30.– | 20.– mit Legi
Türöffnung | Barbetrieb 20.00 Uhr