Vernissage
Duell oder Flirt? Nora Dal Ceros Bilder zeigen, dass Natur und Grossstadt sich nicht zwingend bekämpfen, sondern bisweilen sogar innig ineinander verschlungen sind.
Die Fotografin mit Schaffhauser Wurzeln veranschaulicht mit spürbarer Neugier den Spagat zwischen Schönheit und Verwahrlosung, lebendigen Farben und verlassenem Grau, Überfluss und Kargheit. Durch das Atelierstipendium von Kanton & Stadt Schaffhausen durchstreifte sie 2016 Berlin. Dort fand sie spannende Kost für ihr künstlerisches Auge: Verwilderte Plätze, die sein dürfrn. Das Zusammenspiel von Natur und menschlichem Wirken. Und immer wieder die Frage: Wer setzt sich durch? Oder: Wem gehört dieses Stückchen Erde, wer ist hier zu Hause?
Nora Dal Cero sucht die Gegensätze. Ruhe und Lärm. Einsamkeit und geselliger Trubel. Tragik und Komik. Und findet all dies in der Grossstadt. Ihre Werke versprühen dabei stets einen feinen Humor.
Die Bilder der Ausstellung entstanden mehrheitlich in Berlin, jedoch auch in Leipzig und Zürich – überall dort, wo Nora Dal Cero in den letzten Jahren gelebt und gearbeitet hat.
Seit ihrer ersten Ausstellung im Jahr 2008, die ebenfalls in Schaffhausen stattfand, schliesst sich nun nach 10 Jahren der Kreis mit „Asphaltblüten„ wieder in der Rheinstadt.
Nora Dal Cero *1985 wuchs als Tochter eines Schweizer Vaters mit italienischen und einer Mutter mit britischen Wurzeln auf und verbrachte ihre Kindheit an mehreren Orten in der Schweiz und in Spanien. Nachdem Nora Dal Cero den Vorkurs an der ZHdK und eine Lehre als Fotografin in Zürich absolviert hatte, machte sie sich sofort als Fotografin selbständig, um auch zukünftig ungebunden von Auftrag und Ort arbeiten zu können. Dank des Atelierstipendiums von Kanton & Stadt Schaffhausen 2016 hat sie auch in Berlin Fuss gefasst. Seither pendelt sie regelmässig zwischen Zürich und Berlin, wo ihre professionelle Aufmerksamkeit einerseits der Food-Fotografie und andererseits der visuellen Inszenierung von Mode gilt. Freie Arbeiten, die oft aber nicht ausschliesslich in diese Kategorien einzuordnen sind, stellt sie zudem regelmässig in Galerien und Museen aus.