Jüdisches Museum Gailingen

Tag des offenen Denkmals im Bürgerhaus Gailingen - Wahr-Zeichen jüdischen Lebens.

Fast 100 Jahre bildeten das ehemalige Schul- und Gemeindehaus sowie die Synagoge als bauliches Ensemble den Mittelpunkt jüdischen Lebens in Gailingen. Im Ort lässt sich jüdisches Leben bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts nachweisen. Während die Synagoge in der Pogromnacht 1938 zerstört wurde, blieb das 1845 bis 1847 errichtete Schulhaus unversehrt und steht heute unter Denkmalschutz. Im Souterrain befindet sich das im Original erhaltene Ritualbad (Mikwe), zurzeit künstlerisch akzentuiert durch die Sonderausstellung von Andrea Dietz und Kerstin Weiland. Im Obergeschoss, wo sich die Wohnungen von Rabbiner- und Lehrerfamilie befanden, zeigt heute das Jüdische Museum Gailingen seine Dauerausstellung. In sieben Themenräumen werden exemplarisch die Geschichte, Kultur und Lebenswelt der jüdischen Bevölkerung in Gailingen und den anderen Landgemeinden des Hegau beleuchtet.

Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 08.09.2024 lädt das Jüdische Museum Gailingen unter dem Motto «Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte» mit besonderen Angeboten zur Spurensuche im ehemaligen jüdischen Schul- und Gemeindehaus ein. Interessenten können Kurzführungen durch die Dauerausstellung («Vertraut und fremd zugleich», 11 und 15 Uhr), die Kurzführung über den Jüdischen Friedhof («Am guten Ort», 13:30 Uhr, Bürglestraße) oder eine Einführung in die Sonderausstellung von Andrea Dietz und Kerstin Weiland im ehemaligen jüdischen Ritualbad («Eintauchen»,12 Uhr) besuchen. Musikalisch umrahmt wird der Tag des offenen Denkmals mit leidenschaftlichen Klängen traditioneller jiddischer Musik, einfühlsam interpretiert durch die Konstanzer Geigerin Jutta Bogen.

Das Bürgerhaus Gailingen ist von 10-17 Uhr geöffnet, Führungen und Eintritt sind kostenfrei.