Samstag, 16.11.2024 - Mittwoch, 01.10.2025
Hellé Nice – Die schnellste Frau der Welt
Eine Pionierin, ein Mythos, eine Legende
Im Paris der 1920er-Jahre, inmitten des Glanzes und der Unruhe des Jazz-Zeitalters, begann Hellé Nice ihren Weg als Tänzerin und Modell. Doch die Pariser Bühnen reichten nicht aus, um ihren Hunger nach Freiheit zu stillen. Ihre wahre Leidenschaft entfaltete sich in einem völlig anderen Bereich: auf den Rennstrecken, wo sie zur Ikone des Motorsports aufsteigen sollte.
Hellé Nice, geboren als Mariette Hélène Delangle, stieg in einer Zeit ins Rennfahrgeschäft ein, als Frauen in diesem Bereich eine absolute Ausnahme waren. Sie nahm das Steuer als Ausdruck ihrer Freiheit und Unabhängigkeit – das Brüllen der Motoren als Musik ihrer Zeit. Mit Stil, Eleganz und einer unbezähmbaren Kühnheit eroberte sie die Rennstrecken Europas und der Welt. Dabei war ihr Name stets verbunden mit der Marke Bugatti, deren Perfektion und Ästhetik ihre eigene Leidenschaft und Risikobereitschaft widerspiegelte.
Das Leben auf der Überholspur
Hellé Nice war mehr als nur eine Rennfahrerin. Sie war ein Symbol für Freiheit und weibliche Stärke in einer Zeit, in der das Undenkbare Realität wurde. Ihr Leben führte sie von den Pariser Salons über die Filmwelt bis hin zu den gefährlichsten Rennstrecken der Welt. Sie trat gegen die größten Fahrer ihrer Zeit an und hielt mit ihnen Schritt, auch wenn sie oft als Außenseiterin betrachtet wurde.
Doch trotz ihres Triumphs auf den Rennbahnen endete Hellés Karriere tragisch. Ein schwerer Unfall in São Paulo 1936 und später falsche Anschuldigungen während des Zweiten Weltkriegs warfen einen Schatten auf ihr Erbe. Dennoch bleibt sie als Ikone des Motorsports in Erinnerung – als die Frau, die gegen alle Widerstände zur Bugatti Queen wurde und die Grenzen des Möglichen neu definierte.